Lehrveranstaltung Bodenkunde (2 SWS)
Modul: Bodenkunde und Standortsökologie (Pflichtmodul)
Lehrziele: Die Studierenden besitzen Grundkenntnisse von der Entstehung, dem Aufbau und den Eigenschaften verschiedener (Wald-)Bodentypen und sind dazu befähigt, diese mit Blick auf das Verständnis der Funktionen von Böden im Naturhaushalt einzusetzen.
Lehrinhalte: In dieser Veranstaltung werden zunächst geologische und mineralogische Grundlagen der Bodenkunde vermittelt. Im Zentrum steht dann die Entwicklung von Böden, beginnend bei den pedogenen Faktoren, über die detaillierte Darstellung von pedogenen Prozessen bis hin zu den hieraus resultierenden Bodenmerkmalen. Die Bodensystematik in Deutschland wird in groben Zügen vorgestellt. Darüber hinaus werden chemische und physikalische Bodeneigenschaften, wie Azidität, Kationenaustausch, C/N-Verhältnis, Bodendichte, Gefüge, Textur und Porung anhand von Beispielen erläutert und vertieft behandelt. Ausgewählte Feld- und Labormethoden zur Bodenkennzeichnung werden vermittelt. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, Böden anhand ihrer morphologischen, chemischen und physikalischen Merkmale zu charakterisieren und daraus Kenngrößen des Wasser- und Nährstoffhaushaltes abzuleiten.
Lehrveranstaltung Standorts- und Vegetationsökologie (2 SWS)
Modul: Bodenkunde- und Standortsökologie (Pflichtmodul)
Lehrziele: Die Studierenden sind in der Lage, Waldstandorte anhand von klimatologischen, geologischen und bodenkundlichen Eigenschaften sowie vegetationskundlich zu beurteilen. Die Grundlagen des nordostdeutschen Standortserkundungsverfahrens (SEA95) sind bekannt. Darüber hinaus sind die Studierenden auch mit der Nomenklatur der internationalen Bodenansprache vertraut und beherrschen global einsetzbare Verfahren zur standortsökologischen Bewertung.
Lehrinhalte: Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen der Wärme-, Wasser- und Nährstoffhaushalt von Waldökosystemen und deren Kennzeichnung mit Blick auf Nutzungspotenziale und Risiken. Standortsökologische Kennwerte, wie effektiver Wurzelraum, pflanzenverfügbares Bodenwasser, Nährelementvorräte, Säure-Basen-Zustand, Pufferkapazität und Humuszustand werden definiert und einfache Geländeverfahren zu deren Schätzung und Bewertung vermittelt. Das Verfahren der Standortserkundung im Nordostdeutschen Tiefland (SEA95) und seine Bedeutung für die Waldbewirtschaftung auf standörtlicher Grundlage wird vorgestellt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Böden anderer Klimate, deren Systematik und ökologische Eigenschaften auf der Grundlage der internationalen Bodenklassifikation (WRB) beschrieben werden. Möglichkeiten der Bioindikation mittels regionaler Weiserwerte von Pflanzen werden ebenso dargestellt wie in globaler Perspektive Zusammenhänge zwischen Klima- und Vegetationszonen.
Lehrveranstaltung Standorts- und vegetationskundliche Geländeübungen (3 SWS)
Modul: Boden- und standortskundliche Übungen (Wahlpflichtmodul)
Lehrziele: Die Studierenden sind in der Lage, Böden im Gelände anzusprechen und deren standortsökologische Eigenschaften mit Hilfe von Feldmethoden abzuleiten. Darüber hinaus sind sie befähigt, über Vegetationsaufnahmen Aussagen zu den wesentlichen Standortsbedingungen zu treffen. Aus den Ergebnissen können Empfehlungen für die Baumartenwahl auf standörtlicher Grundlage ausgesprochen werden.
Lehrinhalte: Im Rahmen dieser praxisbezogenen Veranstaltung werden Waldstandorte auf unterschiedlichen Ausgangsgesteinen der glazialen Serie in der Umgebung von Eberswalde aufgesucht. Die Studierenden nehmen an Bodenprofilen pedogene und bodenökologische Eigenschaften auf und leiten daraus integrierende Kenngrößen des standörtlichen Wasser- und Nährstoffhaushaltes ab. Hierbei werden sowohl quantitative Kennwerte wie nutzbare Feldkapazität und verfügbarer Basenvorrat als auch qualitative Eigenschaften, wie die Feuchte- und Nährkraftstufe nach der Nomenklatur des Nordostdeutschen Standorterkundungsverfahrens (SEA95) ermittelt. Darüber hinaus wird das Verfahren der flächigen Vegetationsaufnahme und ihrer standortsökologischen Auswertung (mittlere Zeigerwerte, Vegetationstypisierung) erlernt. Die Veranstaltung wird abgerundet durch eine Ganztagsexkursion in das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, wo am Beispiel von ca. 15 unterschiedlichen Waldökosystemtypen Zusammenhänge zwischen Waldbildern, Artvorkommen und Standortseigenschaften vertiefend dargestellt werden.
Lehrveranstaltung Bodenkundliches Gelände- und Laborpraktikum (3 SWS)
Modul: Boden- und standortskundliche Übungen (Wahlpflichtmodul)
Lehrziele: Die Studierenden kennen die praktischen Grundlagen der bodenkundlichen Probennahme und Laboranalytik. Sie sind in der Lage eigenständig Beprobungskonzepte zu erarbeiten, adäquate Laboranalysen durchzuführen und die Befunde kritisch zu interpretieren. Im Gelände sind sie befähigt, entsprechende Schätzgrößen zur Bodenkennzeichnung aus morphologischen Merkmalen des Bodenprofils abzuleiten.
Lehrinhalte: Im Gelände werden Verfahren zur Untersuchung von Böden vorgestellt und gemeinsam angewandt. Der Einsatz von Bohr- und Probenahmegeräten wird praktisch erläutert und es werden Fragen der Repräsentativität diskutiert. In Gruppen werden an Bodenschürfen Bodenmerkmale aufgenommen und einfache Feldmessungen zur Ableitung bodenökologischer Kennwerte durchgeführt. Im Anschluss folgt in Gruppen die Entnahme von Bodenproben für die Laboranalysen. Die Einführung in die labortechnischen Geräte als auch die eigene Durchführung bodenphysikalischer und -chemischer Analysen zur Ableitung von Bodenkennwerten, wie Korngrößensummenkurve, Porenvolumen, Bodendichte, pH-Wert, Glühverlust, Kationenaustauschkapazität, Säure- / Basenneutralisationskapazität und Carbonatgehalt schließen sich daran an. In Gruppen werden verschiedene Untersuchungsreihen ausgewertet und die bodenkundlichen Laborbefunde gemeinsam vergleichend diskutiert und erörtert. Der Gesamtaussagewert der durchgeführten Analysen für die Standortscharakterisierung wird auf der Grundlage aller Gruppenergebnisse und deren Streuung erarbeitet und kritisch diskutiert.
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